(...) Man muss durch die Oberfläche dringen um an den wahren Kern dieser Bilder zu gelangen. Dann sieht man auf welche Weise sie mit ihrer Urheberin identisch sind. Mit ihr teilen sie einen entscheidenden Wesenszug: Eine ganz und gar authentische, vielleicht sogar distanzierende Ernsthaftigkeit. (...)
Die Bilder wirken elegant und kostbar preziös; dabei scheint es so als gelänge es der Künstlerin in ihren Werken jenes Chaos, das die Welt uns tagtäglich zumutet, zu ordnen und damit Unordnung und Konfusion auf tröstliche Art in den Griff zu bekommen. (...)
Ihre Arbeiten verlangen eine Haltung der kontemplativen Betrachtung. Sie lassen uns viel Raum zum Atmen, zum Assoziieren und zum Fabulieren.
Dr. Harry Seiwert, Eröffnungsrede Vernissage "Neue Werke", Juli 2006
Eine Wahrheit, die wir immer wieder neu durch unsere visuelle Wahrnehmung erfahren müssen, ist die Farbe. (...)
"Zugleich wird an die Kooperation des Betrachters appeliert, der gleichsam die Sinnlinien des gestalteten Werkes auszuziehen und vernehmen lernen muss." (...)
Die Idee von der Kooperation zwischen Betrachter und Künstler mit dem Ergebnis, dass Sinn, der im Werk bereits liegt, deutlicher wird. Der Betrachter selbst als eine Art Künstler, der die "Sinnlinien" zum Zweck der Interpretation betont, deutlich nachzieht, was vielleicht nur zart angedeutet ist. So rückt der Umgang mit moderner Kunst sehr weit vom Konsum weg, wird zur einer kreativen und vielleicht mühsamen Tätigkeit. (...)
In der Variation hält Dani Kaddatz an bestimmten Elementen fest, die sehr eng mit dem Sinn dieser Bilder verknüpft sind, was allerdings erst in der Serie sichtbar wird. Die strenge, horizontale Gliederung, die Betonung der Mitte durch Helligkeit, die vertikalen Blöcke links oder rechts, die wiederrum ganz deutlich Raum erzeugen, indem sie einen Mittelblock als Durchblick, als ein Dahinter, erscheinen lassen. Aus diesen Elementen wird sich der Betrachter seinen Sinn des einzelnen Bildes erstellen.
Prof. R. Both, Eröffnungsrede ERA Trier, März 2003