Irgendwann vor einigen Jahren verschwanden die Figuren und Zeichen aus meinen Bildern - ganz langsam und allmählich. Und das, was in den
früheren Bildern klein und bescheiden war - eine kleine Ecke mit Streifen, eine intensivfarbige Fläche, die sich mit einer anderen traf, die nur um
ihrer selbst willen vorhanden waren - das wurde grösser, schaffte sich mehr Raum, wurde zum eigentlichen Bild. Dies empfand ich als grosse
Befreiung, denn es ermöglichte mir, mich auf das zu konzentrieren, was mir am wichtigsten ist: Die Farbe. Mit der Farbe konnte und kann ich nun ohne
für mich störende Einwirkungen arbeiten. Die Farbe kann sanft sein, sie kann schreien, sie kann sich die Fläche mit anderen Farben teilen oder zu
einem meditativen Raum werden.
Ein Farbfeld kann leuchten, während es teilweise von einem Schatten überlagert wird, der der ursprünglichen Farbe
eine zusätzliche Dimension verschafft. Manchmal lockert eine Streifenfläche mit ihrer Unbekümmertheit die Schwere und Geschlossenheit einer
monochromen Fläche.
Es gibt keine Deutung. Man sieht das, was man sehen kann. Alles ist wie es scheint.
Aber trotzdem finden sich
Betrachter und Sammler in diesen Bildern wieder - mit ihren eigenen Assoziationen und Gefühlen, die meine Bilder auslösen - Freude, Spannung,
Geborgenheit, Stille, Klarheit.
Dani Kaddatz